Nvidia und Intel führen ganz unterschiedliche Chip-Kriege.

Nvidia fährt auf der Erfolgswelle. Intel entlässt 20 % seiner Belegschaft. Dies ist keine Gewinnwoche – es ist ein Test, wer im Chipkrieg noch zählt.
Während Nvidia mit steigenden Aktienkursen und Siliziumdominanz auf die KI-Herrschaft zusteuert, kürzt Intel tief, um zu überleben. Es geht nicht mehr darum, wer die Chips anführt. Es geht darum, wer sich schnell genug anpasst, um in einem Markt zu bestehen, der Zögern bestraft und Neuerfindung belohnt.
In diesem April bieten zwei Chipgiganten – einer auf der Erfolgswelle, der andere im Krisenmodus – Investoren und Händlern eine Logenkarte, um zu sehen, wie der Halbleiterkrieg geführt wird. Mit den Q1-Gewinnen, die bald veröffentlicht werden, sehen wir, wer für die Zukunft gebaut ist.
Nvidia: Momentum trifft makroökonomisches Risiko
Nvidia gewinnt nicht nur, sondern gewinnt schnell. Die Aktie stieg diese Woche auf über 104 Dollar, mit einem Pre-Markt-Gewinn von 5,2 % nach einem 2 %igen Anstieg am Vortag. Eine starke Erholung, besonders nachdem die kritische psychologische 100-Dollar-Marke am Montag unterschritten wurde.
Der Funke?
Die Ankündigung von Präsident Trump, dass die USA die 145%igen Zölle auf chinesische Importe „erheblich“ senken würden. Obwohl Nvidias Chips größtenteils in Taiwan produziert werden, hatten Ängste vor Vergeltungszöllen den Sektor belastet. Die Rücknahme entlastete Nvidia und das gesamte KI-Ökosystem, das auf stabile Lieferketten angewiesen ist.
Dennoch bleiben dunkle Wolken. Laut BofA Securities wird die AI Diffusion Rule in der Biden-Ära am 15. Mai in Kraft treten und bis zu 10 % von Nvidias Umsatz sowie 11 % des Gewinns pro Aktie beeinflussen können. Nvidia bereitet sich außerdem auf eine Belastung von 5,5 Milliarden Dollar wegen Verzögerungen bei Exportlizenzen für seine leistungsstarken H20-Chips in diesem Quartal vor.
Analysten bleiben jedoch optimistisch. Barclays und Bank of America senkten ihre Kursziele (155 bzw. 150 Dollar), sehen aber dennoch ein Aufwärtspotenzial von 50 % oder mehr gegenüber dem aktuellen Niveau. Nvidias strategische Verlagerung zur US-Produktion, mit großen Standorten in Arizona und Texas, wird als langfristige Absicherung gegen geopolitische Instabilität dargestellt – und als nationaler Branding-Schachzug, während die USA die Chipdominanz zurückerobern wollen.
Intel-Restrukturierungsnachrichten: Tiefgreifende Kürzungen zum Wiederaufbau
Intels Geschichte ist deutlich verworrener und potenziell bedeutungsvoller.
Intel befindet sich jetzt im tiefgreifenden Wandel, nachdem das Unternehmen in der KI hinterherhinkt, bei der fortgeschrittenen Chipfertigung zurückfällt und von Nvidia der geistige Vorsprung abgenommen wurde. Der neue CEO Lip-Bu Tan überwacht eine massive Umstrukturierung und schneidet 20 % der Belegschaft weg – nur ein Jahr nach dem Abbau von 15.000 Stellen.
Die Botschaft? Dies ist kein Routine-Schnitt. Es ist ein systemischer Neuanfang.
Intel hat auch den Bau seiner Fabrik in Ohio verschoben und kürzlich eine Mehrheitsbeteiligung an der programmierbaren Chip-Einheit Altera für 4,46 Milliarden Dollar an Silver Lake verkauft – ein Schritt zur Stärkung der Bilanz vor einer harten Übergangsphase.
Die Q1-Ergebnisse von Intel, die am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlicht werden, sollen diesen Schmerz widerspiegeln: Analysten prognostizieren einen Gewinn von 0,01 USD je Aktie bei 12,3 Milliarden USD Umsatz. Die Wall Street wird sich jedoch weniger auf Zahlen als vielmehr auf Zeichen von Klarheit und Kontrolle durch die neue Führung konzentrieren.
Die Aktie stieg um 3,56 % auf 19,51 USD nach den Restrukturierungsnachrichten. Und obwohl das Hedgefonds-Engagement gespalten bleibt, besteht Interesse:
- Morgan Stanley kaufte im Q4 59 Millionen Aktien (+128%)
- Jane Street kaufte 27 Millionen Aktien (+447%)
- Währenddessen verkauften Capital Research und Bank of America Aktien im zweistelligen Millionenbereich
Im Kongress ist Intel still und leise zu einem parteiübergreifenden Favoriten geworden. Offenlegungen zu Kongressgeschäften zeigen, dass 14 von 16 der jüngsten Transaktionen Käufe waren, mit Vertretern wie Robert Bresnahan und Marjorie Taylor Greene, die konsequent in den letzten sechs Monaten gekauft haben.
Eine Chip-Saison, die den Sektor umgestalten könnte
Was diese Gewinnsaison anders macht, ist der Kontext. Es geht nicht nur darum, Erwartungen zu übertreffen – es geht darum, zu navigieren durch:
- Zollturbulenzen
- Unsicherheit bei der KI-Monetarisierung
- Neuausrichtung der Lieferketten
- Neue chinesische Wettbewerber (Hwuaweis 910C KI-Chip, z.B., konkurriert jetzt in der Leistungsfähigkeit mit Nvidias H100)
Andere Player wie AMD, Qualcomm und Huawei sind ebenfalls im Rennen, doch Nvidia und Intel erzählen in diesem Quartal die klarste Geschichte.
Nvidia setzt auf Größe, Geschwindigkeit und unermüdliche Innovation. Intel setzt auf Demut, radikale Kurswechsel und Zeit.

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Blick voraus: Prognose für Halbleiteraktien
Wird Nvidias Tempo schließlich die Nachfrage übersteigen und zu einem Überangebot führen? Wird Intels Straffung seine Innovationskraft wiederherstellen? Diese Fragen werden in diesem Quartal nicht vollständig beantwortet – aber die Saat für die nächsten fünf Jahre wird gepflanzt.
Es geht nicht nur um Quartalsergebnisse.
Es geht darum, wer das KI-Zeitalter prägt und wer darum kämpft, dabei zu bleiben.
Zum Zeitpunkt der Abfassung handelt Nvidia bei etwa 102,57 Dollar, mit freundlichem Druck, der im Tagesdiagramm sichtbar ist. Ein kürzlicher „death cross“, bei dem der 200-Tage-SMA den 50-Tage-SMA von oben kreuzte, trägt zur bärischen Erzählung bei. Doch der steigende RSI um die Mittellinie deutet auf zunehmenden Aufwärtsdruck hin. Sollte es zu einem Rückgang kommen, könnten die Preise bei den Support-Leveln von 96,40 und 92,45 Dollar gehalten werden. Bei einer Erholung könnte ein Widerstand bei etwa 114,70 Dollar auftreten.

Auf der anderen Seite wird Intel-Aktie bei rund 20,56 Dollar gehandelt, mit bärischem Druck, da die Preise unter dem gleitenden Durchschnitt liegen. Dennoch weist der steigende RSI um die Mittellinie auf zunehmenden Aufwärtsdruck hin. Sollte ein Kursrutsch stattfinden, könnten die Unterstützungen bei 19,00 und 18,00 Dollar den Preis stabilisieren. Bei einer Kurssteigerung könnten Widerstandshürden bei 21,60 und 24,00 Dollar auftreten.

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