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Der amerikanische Exzeptionalismus ist zurück, da ausländische Zuflüsse in die US-Märkte strömen

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A conceptual image showing a metallic S&P 500 badge resting on a white surface.

Gerade als es so aussah, als würde die Erzählung der US-Dominanz zu bröckeln beginnen – Stichwort April-Marktschwankungen, Trumps Zollwut und ein fallender Dollar – vollzogen globale Investoren eine scharfe Kehrtwende. Allein im Juni flossen ausländische Käufer mit rekordverdächtigen 51,1 Milliarden US-Dollar in US-Aktien und -Anleihen, was einen seltenen Rückzug im Vormonat umkehrte.

Es ist die Art von Comeback, die Wall-Street-Veteranen in Aufregung versetzt und Pessimisten ins Schwitzen bringt. Der S&P 500 peilt erneut neue Höchststände an, und die Rede vom „amerikanischen Exzeptionalismus“ ist nicht nur zurück – sie boomt. Ob es nun Vertrauen in die Stärke der US-Institutionen ist, eine Wette auf die Widerstandsfähigkeit der Verbraucher oder einfach ein globaler Fluchtreflex in sichere Häfen – eines ist klar: Die Welt setzt weiterhin groß auf die Marke Amerika.

Doch mit drohenden Zöllen, steigenden Renditen und anderen Märkten, die Boden gewinnen, stellt sich die Frage: Kann die USA den Zauber am Leben erhalten?

Ein Rekordanstieg bei den ausländischen Kapitalzuflüssen

Der April war chaotisch. Der S&P 500 flirtete mit dem Bärenmarkt, der Nasdaq fiel sogar darunter, und die Treasury-Renditen fuhren Achterbahn, während sich Investoren auf eine Welle der Unsicherheit vorbereiteten. Trumps überraschende Rückkehr zu Zollanhebungen – von Händlern als „Liberation Day“ bezeichnet – löste Ängste vor Kapitalflucht, Währungsinstabilität und einem möglichen Zerfall der US-Marktüberlegenheit aus.

Und dann, nur wenige Wochen später, kam der Knall: 311 Milliarden US-Dollar Nettokapitalzuflüsse im Mai, der höchste monatliche Wert, der je verzeichnet wurde. Dies folgte auf einen moderaten Abfluss von 14,2 Milliarden US-Dollar im April, was die Kehrtwende umso dramatischer macht.

Die Zahlen lügen nicht. Für die 12 Monate bis Mai nähern sich die Nettokapitalzuflüsse schnell dem Rekordhoch von 1,4 Billionen US-Dollar, das im Juli 2023 erreicht wurde – genau zu dem Zeitpunkt, als „amerikanischer Exzeptionalismus“ zuletzt Schlagzeilen machte.

Quelle: LSEG & Yadeni Research, US Treasury

Warum Investoren 2025 wieder in die US-Märkte strömen

Lassen Sie uns das aufschlüsseln. Was zieht all dieses ausländische Kapital in die US-Märkte?

  • Zoll-Schocktherapie: Die schlimmsten Drohungen von Trump bezüglich Zöllen sind vorerst ausgesetzt. Diese Pause hat den Märkten Zeit zum Durchatmen gegeben – und den Investoren Zeit, Vermögenswerte zu erwerben, bevor sich die Lage möglicherweise wieder zuspitzt.
  • Stärke der US-Verbraucher: Die Amerikaner geben irgendwie weiterhin Geld aus. Das stützt die Unternehmensgewinne und nährt die Hoffnung, dass die heimische Wirtschaft auch bei schwächelndem globalem Wachstum über Wasser bleiben kann.
  • Der Dollar und seine Attraktivität als sicherer Hafen: Trotz seines jüngsten Rückgangs bleibt der Dollar die weltweite Standard-Sicherheitsreserve. Da die Weltbank für dieses Jahr nur 2,3 % globales Wachstum prognostiziert, setzen Investoren auf Sicherheit – und US-Vermögenswerte erfüllen dieses Kriterium.
  • Keine echte Alternative: Europa befindet sich in einer Abschwächung. Chinas Erholung ist lückenhaft. Wenn es hart auf hart kommt, bieten die USA immer noch die tiefsten und liquidesten Finanzmärkte der Welt.

Wie Robin Brooks von der Brookings Institution sagte: „Die Märkte akzeptieren die ganzen Höhen und Tiefen viel mehr, als die Leute glauben. Der amerikanische Exzeptionalismus lebt und gedeiht.“

Der Status des Dollars als sicherer Hafen ist bedroht

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Dollar verzeichnet gerade sein schlechtestes erstes Halbjahr seit über 50 Jahren. 

Ein Kerzendiagramm des U.S. Dollar Index (DXY) im Tageszeitraum von Dezember 2024 bis August 2025, dargestellt auf TradingView.
Quelle: TradingView

Gleichzeitig haben der S&P 500 und der Nasdaq frühere Höchststände zurückerobert, während Indizes in Europa und China in den letzten Monaten besser abgeschnitten haben. Es besteht auch das sehr reale Risiko, dass laufende Handelsverhandlungen scheitern könnten, was zu noch höheren Zöllen in der Zukunft führen würde.

Dann gibt es das langfristige Bild. Kritiker wie Ken Griffin argumentieren, die USA würden ihre Marke durch unberechenbare politische Maßnahmen „beschmutzen“, während die Deutsche Bank warnt, dass der strukturelle Vorteil der USA – insbesondere die Fähigkeit, durch Dollar-Dominanz günstig zu finanzieren – zu schwinden beginnt. Der Ökonom Jim Reid erklärte, dass sie eine langfristig negative Prognose für den US-Dollar beibehalten und einen weiteren Anstieg der US-Termprämien erwarten.

Übersetzt heißt das: Das Leihen könnte teurer werden, und Investoren könnten nicht immer so nachsichtig sein.

Die aktuelle Stimmung am Markt

Die Stimmung ist derzeit von Erleichterung und einem erneuten Vertrauensschub geprägt. Während die Anleiherenditen hoch bleiben, haben sie sich stabilisiert, und die Aktien steigen wieder.

Wichtig ist, dass jede Vorstellung, globale Investoren könnten den USA den Rücken kehren, zumindest vorerst klar verworfen wurde. Der Marktveteran Ed Yardeni bemerkte mit einem Hauch von Ironie, dass die neuesten Treasury-Daten den anhaltenden Glauben der Investoren an die Unterstützung durch ausländische Käufer bestätigten.

Das ist eine freche Art zu sagen, was viele am Markt denken: Wenn es hart auf hart kommt, wählt die Welt immer noch die USA.

Ausblick für die US-Märkte 2025: Wird der S&P 500 einen neuen Rekord erreichen?

Das ist die Billionen-Dollar-Frage. Die Zutaten sind jedenfalls vorhanden:

  • Rekordverdächtige ausländische Zuflüsse
  • Nachlassende Zollängste
  • Stabile Unternehmensgewinne
  • Eine globale Wirtschaft, die noch nach Halt sucht

Aber die Gegenwinde sind real – hohe Zinsen, politische Unvorhersehbarkeit und ein voller geopolitischer Kalender. Wenn globale Investoren erneut verunsichert werden, könnte diese Erholung schnell ins Stocken geraten.

Dennoch scheinen die Sterne vorerst günstig zu stehen. Die USA sind wieder in Mode, der S&P 500 klettert, und die einst für tot erklärte Erzählung des amerikanischen Exzeptionalismus ist plötzlich lebendig, wohlauf und kauft Aktien.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes ist der S&P 500-Preis deutlich zurückgegangen, obwohl erhebliche Kapitalzuflüsse fließen. Die Volumenbalken zeigen dominanten Kaufdruck, wobei Verkäufer zwar Widerstand leisten, aber ohne große Überzeugung – was auf eine mögliche Kurswende hindeutet, falls die Verkäufer nicht mehr Widerstand leisten. Sollte es zu einem Anstieg kommen, könnten die Bullen die Preisgrenze von 6.435 US-Dollar herausfordern, an der der Kurs zuvor abgeprallt ist. Umgekehrt könnten bei weiterem Abwärtstrend die Preise bei den Unterstützungsniveaus von 6.215 und 5.928 US-Dollar auf Widerstand stoßen. 

Quelle: Deriv MT5

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Haftungsausschluss:

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